Buch: Die Rebellion der Maddie Freeman
Reihe: Maddie Freeman/Awake (Teil 1)
Autorin: Katie Kacvinsky
Genre: Dystopie, Sci-Fi, Liebesgeschichte, Young Adult
Seiten: 366
Sprache: deutsch
Preise: Kindle E-Book: ab 7,49 €, Taschenbuch: 8,99 €, Gebundene Ausgabe: 15,99 €
Englische Original-Version: Awaken
Preise: E-Book: 1,99 €, Taschenbuch 7,17 € (gebraucht ab 2,10 €)
Geeignet für: Jugendliche, junge Erwachsene (aber auch Ältere, wie mich :-)))
Kurze Zusammenfassung in meinen Worten:
Maddie lebt in einer digitalen Welt. Im Jahr 2060 wird kaum noch etwas in der realen Welt unternommen. Alles findet Online statt: Schule, Einkaufen, sich mit Freunden treffen, Dates. Obwohl Maddie das nicht so toll findet, hat sie sich mit ihrem Schicksal abgefunden … bis sie Justin kennen lernt. Er lebt in der realen Welt. Aber das ist nicht alles. Er gehört zu einer Gruppe von Rebellen, die das System ändern wollen, und er möchte Maddie rekrutieren. Sie ist sich nicht sicher, warum er gerade ihr so viel Zeit widmet. Dennoch ist sie fasziniert von ihm und seiner Art zu leben. Sie verbringt mehr und mehr Zeit mit ihm und seinen Freunden. Doch was geschieht, wenn ihr Vater, der Erfinder der Digital School und Befürworter des digitalen Zeitalters, davon erfährt? Kann Maddie mit seinen Entscheidungen leben oder wird sie sich auflehnen und der Rebellion anschließen?
Cover:
Diesmal habe ich mich dazu entschlossen, die deutsche Übersetzung eines Buches zu lesen. Das liegt eindeutig am Cover. Das Englische gefällt mir nicht besonders. Es passt zwar ganz gut, wenn man das Glas um die Blume symbolisch sieht. Die Menschen sind von der Welt abgeschottet, als wäre ein Glas um sie herum. Trotzdem ist es einfach nicht mein Geschmack. Das deutsche Cover hingegen finde ich total schön. Dadurch bin ich auch auf das Buch aufmerksam geworden. Ich habe es auf einem Blog unter „ich lese gerade“ entdeckt. Da musste ich herausfinden, worum es in dem Buch geht.
Die weißen Linien auf dem Cover sehen ein bisschen digital und Sci-Fi mäßig aus, was gut zu der Geschichte passt.
Die Schrift „Maddie“ hat auf dem Taschenbuch einen 3-D Effekt, was ich echt toll finde.
Das deutsche Cover würde mich auf jeden Fall zum Kauf verleiten, das englische nicht. Habe mehr Geld ausgegeben, um mir ein schöneres Buch ins Regal stellen zu können.
Klappentext:
Eine Stadt in den USA, nur wenige Jahre in der Zukunft: Plastikbäume, Online-Dates und Schule im Netz - Maddie, 17, lebt wie die meisten ein digitales Leben. Und merkt kaum, wie seelenlos sich das anfühlt. Bis sie sich Hals über Kopf in den etwas älteren Justin verliebt. Für ihn findet das wahre Leben offline statt. Er nimmt Maddie mit in Coffeeshops und Clubs und sie fühlt sich immer mehr von diesem echten Leben angezogen. Gemeinsam mit seinen Freunden kämpft Justin gegen die Künstlichkeit der Welt und die Anonymität der sozialen Netzwerke. Dieser Kampf richtet sich gegen die ganz oben - und damit auch gegen Maddies Vater, der das System der Digital School gesetzlich verankert hat. Maddie wird für die Bewegung zur Schlüsselfigur. Doch für welche Seite wird sie sich entscheiden?
Nachdem mich das Cover angelockt hat, konnte mich der Klappentext vollends überzeugen. Ich mag Sci-Fi und Dystopien echt gern. Die Geschichte klingt interessant und spannend. Als mir auch noch die Leseprobe zugesagt hat, war das Buch bald meins. :-))
Schreibstil/Text:
Der Schreibstil gefällt mir gut. Er ist flüssig und passt zur Geschichte und den Charakteren. Das Einzige, was mich etwas gestört hat, war die Häufigkeit des Wortes „dann“. Ich habe schon so oft gehört, dass man „dann“ beim Schreiben vermeiden sollte. Wahrscheinlich ist es mir in diesem Buch deshalb besonders aufgefallen. Hätte man öfter weglassen, bzw. umschreiben können. Aber naja, es gibt Schlimmeres.
Fehler sind mir leider ein paar aufgefallen. Nicht übermäßig viele, aber mehr als in den meisten anderen Büchern, die ich lese. Da hat der Korrektor seine Arbeit wohl nicht ganz so genau genommen. Bei einem Verlagsbuch sollte es meiner Meinung nach nicht so viele Fehler geben.
Charaktere/Beziehungen:
Maddie war mir gleich sympathisch. Bei Büchern über Jugendliche bin ich in letzter Zeit immer etwas skeptisch. Oft sind die Mädchen ziemlich zickig oder nutzlos und lassen den Typ alles bestimmen. Das war hier zum Glück nicht so. Maddie hat ihre eigene Meinung und vertritt sie auch. Obwohl sie für Justin schwärmt, macht sie nicht gleich alles, was er gern hätte. Außerdem denkt sie nach, bevor sie handelt. Sie hat aus ihrer Vergangenheit gelernt und trifft keine übereiligen Entscheidungen. Das mag ich wirklich sehr an ihr. Wenn Protagonisten dumme und nicht nachvollziehbare Entscheidungen treffen, nervt mich das schnell.
Justin mochte ich anfangs sehr. Er steht für das ein, woran er glaubt und hilft anderen Menschen selbstlos. Allerdings ist er ein bisschen unnahbar, was ich gegen Ende des Buches nicht mehr so toll fand. Es hat lange gedauert, bis er Maddie wirklich an sich heran gelassen hat, und selbst dann hat er die Mauern um sich selbst immer schnell wieder aufgebaut. Aber es handelt sich bei der Geschichte um eine Trilogie. Da kann also noch einiges kommen. Es ist auch gut, wenn sich Charaktere mit der Zeit weiterentwickeln.
Die Beziehung zwischen Maddie und Justin hat mir gut gefallen. Gegen Ende hätte ich mir von seiner Seite her etwas mehr Offenheit gewünscht, aber vielleicht kommt das in den nächsten Teilen. Ich hätte es auch besser gefunden, wenn er Maddie mehr in die Aktivitäten der Rebellion mit einbezieht, statt sie von allem fernhalten zu wollen, damit sie in Sicherheit ist. Ich hoffe, Maddie setzt sich da im nächsten Teil durch. Ihre Meinung vertritt sie normalerweise ganz gut.
Handlung:
Die Geschichte fand ich sehr interessant. Vor allem gab es immer wieder Dinge, die ansatzweise in der heutigen Zeit schon vorkommen. Das schafft einen Realitätsbezug und lässt einen darüber nachdenken, ob es wirklich mal so kommen kann. Das fand ich sehr gut.
Was mir auch sehr gefallen hat, war, wie die Autorin alltägliche Dinge in die Geschichte eingebaut hat, die in der Zukunft total anders sind: z.B. unechte Bäume, das fertige Essen, usw. Da gab es einige schöne Szenen, in denen (für uns) alltägliche Dinge für Maddie total seltsam und neu waren. Das wurde sehr schön dargestellt. Manchmal wurde es aber auch etwas übertrieben. Es kann ja sein, dass Maddie noch nie ein Sandwich selbst gemacht hat, weil die alle fertig gekauft werden, aber was man zusammen auf ein Sandwich tut, sollte ihr, meiner Meinung nach, trotzdem klar sein. Gegessen hat sie mit Sicherheit schon welche. Nur weil sie jetzt eins selber machen muss, heißt das ja nicht, dass sie da Peanut Butter und Senf mischen sollte. Das hat sie so bestimmt noch nie gegessen.
Das Ende des Buches fand ich leider nicht ganz so gut wie den Rest. Der finale Konflikt hat sich meiner Meinung nach etwas zu leicht lösen lassen. Außerdem ist mir unklar, warum Justins Eltern und andere erwachsene Rebellen 3 Teenager schicken, um in einer Gefahrensituation zu helfen. Natürlich sollen die Hauptcharaktere auch im Finale dabei sein, aber das hätte man anders einleiten können. Wären Justins Eltern gerade nicht da gewesen, als es brenzlig wurde, wäre es für mich logischer gewesen, dass die Jugendlichen das in die Hand nehmen.
Fazit:
Ein tolles Buch, das aber gegen Ende ein bisschen geschwächelt hat. Bis zum letzten Viertel hätte ich wahrscheinlich 5 Sterne vergeben. Da das Ende für mich sehr wichtig ist, kann ich das jetzt leider nicht machen. Das Finale hätte ich mir spannender und logischer gewünscht. Justins Verhalten fand ich am Ende auch nicht mehr ganz so toll. Deshalb muss ich leider etwas mit meiner Bewertung runtergehen und vergebe „nur“ 4 Sterne. Ich hoffe, dass Teil 2 der Reihe an den tollen Anfang des ersten Buches anknüpfen kann und noch besser wird als Band 1.